Dienstag, 31. Dezember 2013

Zeitungsartikel

Hier findest du den Zeitungsartikel zu dem Weihnachtsbenefiz-Konzert in Osthofen. Vielen Dank an alle, die sich dran beteiligt haben.

http://www.wormser-zeitung.de/lokales/osthofen/musik-die-kindern-in-uganda-hilft_13744279.htm


Rund 1000 Besucher lauschten in der Wonnegauhalle dem großen Benefizkonzert der Christusgemeinde zugunsten von Kindern in Uganda. 
 Foto: photoagenten/Alessandro Balzarin

Goodbye 2013

Wieder geht ein Jahr zu Ende. Wir als Familie haben ein ganz besonderes Jahr erlebt. Ich bin heute morgen mein Tagebuch durchgegangen und habe mir einige Einträge durchgelesen. Es ist unbeschreiblich, was wir alles erlebt haben und die Spannungen, durch die wir gegangen sind. Wie die Besuche in den Gemeinden zustande gekommen sind, wie unser Unterstützerkreis von Woche zu Woche wuchs, wie Dinge zur rechten Zeit geklärt wurden, Schwierigkeiten und Hindernisse verschwanden. Und wie alles in allem verlaufen ist, so dass wir am Ende dieses Jahres mit unseren Kindern hier in Uganda sind, unglaublich. 
Doch bei allem, was wir erlebt haben, können wir nur sagen: alleine hätten wir es nicht geschafft. Viele Freunde und Bekannte haben uns geholfen. Ihr habt euch immer wieder angeboten uns zu helfen, ihr habt uns eingeladen, ihr habt mit uns und für uns gebetet und ihr habt uns immer wieder ermutigt.

Wir möchten heute auch einen ganz besonderen Dank an alle weitergeben, die unsere Arbeit hier finanziell unterstützen. Ohne euren Beitrag würden wir nicht hier sein. Zur Zeit unterstützen uns regelmäßig zwei Kirchengemeinden und 35 Familien und Freunde, die meisten sind aus unserem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis, aber auch uns ganz unbekannte Personen (unser monatl. Bedarf ist zu 73% - 95% gedeckt, da doch nicht alle regelmäßig überweisen). Vielen Dank aber auch an die einmaligen Spender, ihr füllt dann oft den fehlenden Betrag auf.

Danke auch an die Mitarbeiter der VDM, Helping Hands und der FCG Frankenthal. Ihr habt uns euer Vertrauen entgegengebracht und wir dürfen in eurem Auftrag hier in Uganda sein. 

Wir wünschen euch allen ein gesegnetes Neues Jahr!

Jahreslosung 2014
Ausblick auf 2014:
  • diese Woche werden wir den größten Teil unserer Sachen auf "Village of Eden" fahren. Bis zum 14.01. läuft der Mietvertrag des jetzigen Missionshauses. Wir werden es von Helping Hands nicht länger anmieten, sondern komplett auf VoE ziehen. 
  • vom 05.01. - 12.01. werden wir als Familie eine Woche Urlaub machen. Die Missionsgesellschaft "Vision for Afrika" hat eine Stunde von Kampala eine schöne Anlage, die zum Entspannen sehr geeignet ist.
  • im April und Oktober werden wir wieder Einsätze haben. Wer gerne an so einem Einsatz teilnehmen möchte, kann sich gerne bei uns anmelden. 


Montag, 30. Dezember 2013

Ein Paket von meiner Familie aus Kanada

Gestern ist es endlich angekommen, das 10 kg Paket aus Kanada. Wir haben uns riesig gefreut. Es war wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ihr habt wirklich die Besten und Leckersten Sachen geschickt. Meine Lieblings Popcorn mit Karamel, den leckeren Honig vom Bruder Regehr, die Kerze (Lilli hat sich besonders gefreut), Lindt-Pralinen, Nutella, Werthers Echte... Wow, vielen Dank ihr Lieben. Wir hoffen einige von euch dieses Jahr hier zu sehen. 

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Weihnachten 2013 in Uganda

Wie feiern die Menschen hier in Uganda Weihnachten? 

Was für eine Frage? Genauso, wie sonst auf der Welt. Die frommen gehen in die Kirche, Familien werden besucht, es gibt ein besonderes Essen und Geschenke.
Die Frage sollte eher sein: Wie machen die Menschen das in ihrer Armut?
Was wir gesehen haben ist folgendes: die Menschen ziehen die schönsten Sachen an, die sie haben. Oder sie kaufen sich zu Weihnachten was neues. Für viele ist ein Stück Fleisch und Reis ein Festessen. Wer Geld hat kauft sich noch Cola oder Fanta. Viele Menschen sind unterwegs ihre Familien zu besuchen. Wer die Möglichkeit hat bringt Geschenke mit oder schickt Geld per mobile-money (per handy) an die Familie. Wie gesagt, die frommen feiern in den Kirchen, die anderen auf der Strasse. Aber alle feiern. 





dies war heute unsere große Familie, mit denen wir gefeiert haben
unser Mittagessen
es gab auch Plätzchen

Nach dem Mittagessen im Freien gab es dann die Bescherung.








Nachmittags sind wir dann auf Village of Eden gefahren. Wir haben die Wächter besucht und ihnen Essen und Geschenke gebracht. 
Außerdem tut ein Spaziergang in der freien Natur sooo gut!


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Das Gegenteil von Überfluss

Seit Stunden liege ich wach und denke über das Leben hier in Afrika nach. Eine Sache beschäftigt mich, seid dem wir hier sind. Das Leben dieser Menschen ist so begrenzt. Alles dreht sich hier um Geld. Ich meine in Deutschland ja auch, aber hier kostet alles Geld. Jeder Telefonanruf kostet hier Geld. Jede Fahrt kostet Geld. Alles kostet hier Geld. Und ehrlich gesagt regt mich das auch manchmal ziemlich auf. Ich bin es nicht gewohnt, dass alles Geld kostet. Nicht weil in Deutschland alles kostenlos ist, aber weil wir in Deutschland aus dem Überfluss leben. Niemand berechnet die Spritkosten, wenn er zur Eisdiele fährt sich ein Eis zu holen. Dabei sind die Spritkosten ja manchmal teurer als das Eis. Nein Sprit ist einfach da, weil ich letzte Woche getankt habe. Niemand macht sich Gedanken, was ein Telefonanruf kostet, weil einfach genug Guthaben da ist. Wir leben in Deutschland aus dem Überfluss.

Hier in Uganda ist das anders: wenn du irgendwo hinfahren willst, tankst du genau für die Strecke, für diese eine Fahrt. Wenn du telefonieren willst, kaufst du airtime für diesen einen Anruf. Und wenn du Glück hast, reicht es noch für einen Anruf. Und da wir hier mit einheimischen Mitarbeitern zusammenarbeiten, belastet es auch unsere Arbeit. Wenn es darum geht eine Dorfschule zu besuchen: das kostet Geld. Kannst du mal jemandem anrufen: der hat nicht den gleichen Netzanbieter und das kostet wieder, wer hat Guthaben auf seinem Handy? - Hallo????? Bitte ein Anruf wird wohl nicht soviel kosten. Doch, und wenn nur 100 Schilling, umgerechnet 3 Cent, es kostet Geld. Jetzt versteht ihr vielleicht, wenn ich sage das nervt. Gestern unterhielt ich mich mit unserem Bauleiter und ich fragte ihn nach Preise für Baumaterial. Er sagte die Preise sind sehr schwankend. Mal kostet der Sack Zement 25000 Schilling, mal 27000. Mal 7,33€ und das nächste mal 7,91. Unglaublich, für mich läpische 58 Cent, für ihn ist das Geld.

Leben im Überfluss, das bin ich gewohnt. Ich habe überlegt, was das Gegenteil von Überfluss ist? Es ist Armut. Es ist nicht genug da. Nicht genug Geld um den Tank voll zu machen, nicht genug Geld für die Anrufe des ganzen Tages. Nicht genug um etwas auf die Seite zu legen. Das Leben ist so begrenzt, weil einfach überall Mangel herrscht. Für mich, der ich den Überfluss gewohnt bin, würde sagen, das Leben ist soooo begrenzt, das ist nicht mehr schön. So könnte ich auf Dauer nicht leben. Ich will mehr, will Freiheit, will Leben, ohne Begrenzungen. Ich will einfach raus aus dieser Enge!

Mich erinnert dieses afrikanische Leben an so viele Christen. Sie leben nicht aus dem Überfluss, sie leben aus der Armut. Sie bekommen nur das, wofür sie gebetet haben. Und wenn sie etwas im Gebet nicht ausgesprochen haben, steht es ihnen auch nicht zu. Und überhaupt, man muss sich doch anstrengen, muss Gott eine Gegenleistung bringen, ihm mit irgendetwas einen Gefallen tun.

Wenn ich die Bibel lese, dann lese ich davon, dass Jesus gekommen ist um uns das Leben zu geben - und das im Überfluss (Johannesevangelium 10,10). Ich dachte der Begriff "Überfluss" kommt nur an dieser einen Stelle vor. Aber da lag ich falsch. Da ist grade ein Mann dabei, seinen blinden Vater hinterhältig zu betrügen indem er sich vorgibt sein älterer Bruder zu sein. Ich meine - es ging in dieser Situation nicht um eine Notlüge, es ging darum den Segen des Bruders zu stehlen. Und der Vater spricht seinem Sohn Erfolg im Überfluss aus (1. Mose 27). Das riecht stark nach Gnade. Hast du mal darüber nachgedacht, du begehst die größte Sünde deines Lebens und Gott verspricht dir genau in dem Moment Leben im Überfluss. Das ist krass. Das ist Gott, so wie ich ihn kennen gelernt habe.

Leben im Überfluss beginnt da, wo du anfängst Gott etwas zuzutrauen. Traust du ihm zu, deine Krankheit zu heilen? Traust du ihm aber auch zu, trotz Krankheit dir ein erfülltes Leben zu geben?  Traust du ihm zu, dass er nie die Kontrolle über dein Leben (und das deiner Kinder) nie verliert? Er hat alles im Griff. Immer, Auch wenn du grade dabei bist den größten Fehler deines Lebens zu machen.

Die letzten Tage waren hier in Uganda nicht einfach. Viele Pateneltern wollen noch schnell vor Weihnachten ihrem Patenkind ein Geschenk machen, wir versuchen alles zu besorgen. Auf Village of Eden wird Freitag Nacht ein Fischteich mit ca. 3000 Fischen leergemacht, eigene Wachleute werden verdächtigt. Unsere Helping Hands homepage wird geknackt und mit Viren versehen. Ich fühle mich nicht so gut, mache wieder einen Malariatest und der ist positiv. Einige Pastoren (Schulleiter) klagen, dass sie fürs nächste Schuljahr nicht genug Klassenräume haben und Geld brauchen. Gestern wieder eine Familie mit zwei kranken Kindern besucht, die dringend Hilfe benötigen. Ich fühle mich oft so hilflos - das sieht nicht alles nach Leben im Überfluss aus. Und dann spüre ich sie wieder, diese Kraft die uns trägt. Diese Quelle, die nie versiegt. Dieses Leben im Überfluss, ich sehe es nicht (und vielleicht ist es auch gut so), aber ich bin mitten drin!




Dienstag, 3. Dezember 2013

wir haben hier viel Spass mit Boo


Arbeitserlaubnis

 Seit heute habe ich sie offiziell in der Hand, meine Arbeitserlaubnis und Visa für die nächsten zwei Jahre.

Mein Visa, mit dem ich die nächsten 2 Jahre ein und ausreisen darf
der offizielle Stempel im Reisepass
der kleine Boo bekommt kein Mittagsschlaf, dafür schläft er immer wieder bei uns ein
Joel hat sich neben Boo gelegt

Montag, 2. Dezember 2013

Unser Freund ist da

Jeden Morgen werden wir von verschiedenen "Umständen" geweckt. Mal ist es der Mullah, der um 5 Uhr zur Gebetszeit ruft, dann der Hahn, den unsere Hausmutter sich seit ein paar Wochen angeschafft hat. Wenn der dreimal gekräht hat, wissen wir, dass es Zeit ist aufzustehen. Und dann ist da das Radio unseres Nachbarn. Entweder ist er etwas schwerhörig oder er mag es einfach etwas lauter. Meistens nervt es. Gestern am Sonntag Morgen kamen wunderschöne Weihnachtslieder von ABBA. Heute liege ich geschwächt von der Malaria im Bett, da höre ich ein wunderschönes altes Kirchenlied aus dem Radio unseres Nachbarn:

Welch ein Freund ist unser Jesus, o wie hoch ist er erhöht!
Er hat uns mit Gott versöhnet und vertritt uns im Gebet.
Wer mag sagen und ermessen, wieviel Segen uns entgeht.
wenn wir nicht zu ihm uns wenden und ihn suchen im Gebet?

Wenn des Feindes Macht uns drohet und der Sturm rins um uns weht,
brauchen wir uns nicht zu fürchjten, stehn wir gläubig im Gebet.
Da erweist sich Jesu Treue, wie er uns zur Seite steht,
als ein mächtiger Erretter, der erhört ein ernst Gebet.

Sind mit Sorgen wir beladen, sei es frühe oder spät,
hilft uns sicher unser Jesus, fliehn zu ihm wir im Gebet.
Sind von Freunden wir verlassen, und wir gehen ins Gebet,
o so ist uns Jesus alles: König, Priester und Prophet.

Danke Jesus, dass du da bist und unser Freund bist!